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Vor den voll besetzten Zuschauerrängen in der Geisweider Schießberghalle musste die Siegerländer Kunstturnvereinigung in ihrem ersten Heimwettkampf eine klare 67 : 14-Niederlage gegen den MTV Stuttgart hinnehmen. Die mit einem gut besetzten Kader nach Siegen angereisten Turner der Schwaben entschieden in dem Wettkampf alle sechs Geräte für sich. Auch der am Morgen erst nach einer Wettkampfwoche aus Doha angereiste Marcel Nguyen überzeugte das Publikum mit seinen Leistungen an vier Geräten.

 

Überzeugende Leistung der Gäste

Bereits am ersten Gerät zeigten die Gäste aus Stuttgart zu welchen Leistungen sie fähig sind. Mit schwierigen Verbindungen und attraktiven akrobatischen Sprüngen setzten sie sich hier von den Gastgebern ab. Auch wenn nicht alle Verbindungen klappten, war hier schon ein mehr als gradueller Unterschied feststellbar.

Auch Jonas Rohleder unterlag seinem Trainingskollegen Philipp Sorrer. Da aber auch Philipp Herder, der ebenfalls wie Nguyen in Doha weilte und dort auch erfolgreich abgeschnitten hatte, sich an diesem Gerät nicht lumpen ließ, verbuchten die Siegerländer hier drei Score-Punkte auf der Habenseite.

Probleme am Pauschenpferd

Am folgenden Gerät, dem Pauschpferd, hatten fast alle Turner Probleme und mussten teilweise das Gerät verlassen. Hier waren dann letztlich die deutlich höheren Ausgangswerte der Gastturner die Basis dafür, dass sie in allen Paarungen die Oberhand behielten und das Gerät deutlich für sich verbuchten. Deutlich wurde hier Bram Louwiye vermisst, der insbesondere an diesem Gerät sicherlich in seinem Duell hätte Paroli bieten können.

Herder am Pferd; Foto: Jochen H. WieselHerder kann punkten

An den Ringen war es dann wieder Philipp Herder, der durch seinen Sieg gegen Daniel Weinert Punkte für das heimische Team sicherte. Seine Klasse ließ auch noch der Altmeister Thomas Andergassen aufblitzen, der hier nach Marcel Nguyen, der die 15-er Grenze knackte, den zweithöchsten Wert erzielte. Zum ersten Mal kam hier für die Siegerländer Eric Lloyd Hinrichs zum Einsatz, der durch saubere Schwungkombinationen gefiel und hierfür auch von dem Publikum mit Beifall bedacht wurde.

Vor großer Kulisse - Über 500 Zuschauer

Nach der Pause konnten sich die über 500 Zuschauer weiter an einem schönen Wettkampf erfreuen. Die Gäste nahmen ein wenig den Schwung aus ihren Sprüngen, setzten sich aber dennoch in allen Paarungen durch und vergrößerten ihren Vorsprung.

Schwierige Barrenübungen der Gäste

Am Barren wurde dann von den Gästen aber wieder voll in die Schwierigkeitskiste gegriffen. Mit sehr schweren Verbindungen und Kombinationen setzen sie sich deutlich im Schwierigkeitsgrad von den Turnern der SKV ab. Lediglich Philipp Herder, ebenfalls ein Spezialist an diesem Gerät, nutzte einen Patzer seines Gegners Marcel Nguyen und luchste ihm mit einer erstklassigen Übung überraschend vier Scorepunkte ab. Auch Tomas Thys, der seit der letzten Saison wieder athletisch zugenommen hat, gefiel mit einer langen und schwierigen Übung. Eric Hinrichs hatte für sein Alter auch schon einen enormen Schwierigkeitsgrad und wird hier sicherlich in den kommenden Jahren ein Punktegarant werden.
Am letzten Gerät konnten die Siegerländer dann in den ersten beiden Paarungen jeweils zwei Scorepunkte auf der Habenseite verbuchen. Tomas Thys und Eric Lloyd setzten sich in ihren Paarungen durch und hätten fast noch die Grundlage zu einem Gerätesieg gelegt. Allerdings gingen die letzten beiden Paarungen dann doch noch verloren, wobei Daniel Uhlig fast auch noch einen Erfolg gegen Marcel Nguyen verbucht hätte. Da er aber leider den Abgang nach seiner gut geturnten, schwierigen Übung nicht stehen konnte, nachdem er unglücklich in einem Mattenspalt gelandet war, war es mit der Hoffnung auf einen Geräteerfolg vorbei. Hieran konnte auch Nico Ermert, der an diesem Tag mit seinem Glück mehr als haderte, nichts mehr ändern. Auch an diesem Gerät blieb ihm das Pech an den Riemchen hängen, und mit einem Zwischenschwung und einer fehlenden Schwierigkeit konnte er den auch nicht glücklich aufturnenden Sebastian Krimmer an diesem Gerät nicht mehr halten.

Ganz oben mithalten klappt noch nicht

Abschließend ist festzustellen, dass die SKV-Turner noch viel Luft nach oben haben, aber auch dann vermutlich mit den fünf Spitzenteams, die sich bereits nach dem zweiten Wettkampftag in der Liga einen heißen Kampf um die besten vier Plätze liefern, noch nicht mithalten können. Die fünf besten Mannschaften sind durchgängig absolut hochwertig besetzt und bieten in ihren Mannschaften jeweils mindestens einen Turner von Weltklasseformat auf. Dahinter sind haben sie noch weitere deutsche Spitzenathleten, die sich an den einzelnen Geräten sehr gut ergänzen.

(Text und Fotos: Jochen H. Wiesel)

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