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Im Mai 2018 kamen die Bünder Turnerinnen in den Genuss, im russischen Rostow unter professionellen Bedingungen eine Woche lang zu trainieren. Zwischen der Cheftrainerin Marion Bohlmeier vom BTW Bünde und dem russischen Trainerehepaar Lia und Vladimir Fludimov vom Rostower Turnverein besteht eine fast 30-jährige Freundschaft. Im Mai dieses Jahres war es dann mal wieder an der Zeit, dass sich die beiden Vereine trafen. 

Training unter professionellen Bedingungen

Diesmal sollte Rostow am Don in Russland das Ziel sein. Nachdem Lia, Chefchoreografin im Rostower Olympiastützpunkt, vor zwei Jahren das letzte Mal in Bünde war, um die Bündner Mädchen im heimischen Trainingslager zu unterrichten, kamen die jungen Sportlerinnen nun in den Genuss, auf russischem Boden mit einer sehr professionellen und leistungsstarken Riege an russischen Turnerinnen zu trainieren.

Schon gleich zu Beginn der langen Reise und in den ersten Stunden der Begegnungen war deutlich zu spüren, welcher Stolz sich in diesen großzügigen Räumen, Trainingshallen und Ballettsälen befindet. In der Empfangshalle standen hell erleuchtete Vitrinen mit Dutzenden von Pokalen und einer Galerie von den Gründern des Turnvereins, sowie den hochrangigen Trainern und Trainerinnen. Da drunter reihten sich zahlreiche Bilder von jungen Sportlern und Sportlerinnen, die herausragende Leistungen und Wettkämpfe für den Verein erturnt hatten. Besonders stolz präsentierten sie an einer großen Fotowand besondere Ehrungen, hochrangige Empfänge und olympische Höchstleistungen z. B. von der sehr erfolgreichen Turnerin Elena Provanowa. In dieser Atmosphäre spürten die Bündner Turnmädchen, dass sie sich in einem erfolgreichen Olympiastützpunkt befanden und konnten es kaum erwarten, die ersten Übungen in der großzügigen und hervorragend ausgestatteten Trainingshalle zu absolvieren.

Disziplin überall zu spüren

Gleich morgens nach dem Frühstück ging es in die Halle zum Erwärmen und an die ersten Technikübungen. Zu diesem Zeitpunkt hatten einige Turnerinnen schon ihre ersten Stunden absolviert, bevor sie in die Schule gehen und am Nachmittag für weitere 5 Stunden trainieren. Viele von ihnen haben eine Trainingswoche von 35 Stunden. Am Nachmittag stehen unendlich viele bunte Schläppchen vor der Halle und die Luft ist getrübt von weißem Magnesiumstaub. Trotz der vielen sportlichen Athleten geht es sehr diszipliniert zu. Die Sportler wissen sehr genau, worauf es ankommt. Wird dies nicht erfüllt, wird man auch schon mal der Halle verwiesen.

Unsere Turnerinnen wurden sehr herzlich, wenngleich auch etwas schüchtern und abwartend, in die Mitte der einheimischen Turnerinnen und Trainer aufgenommen. Neugierige Blicke wurden von beiden Seiten zugeworfen, irgendwann das erste Lächeln. Auch die russischen Turnerinnen erkannten sofort, dass es sich bei dem deutschen Besuch um sehr begabte und fleißige Turnerinnen handelt. Das wollten die ehrgeizigen Sportlerinnen auch beweisen. Jede von ihnen hatte sich vorgenommen, an gewissen Elementen zu feilen und diese zu verbessern oder sogar neu zu erlernen. Julie Tiemeier und Merle Müssemann z. B. wollten sich u. a. dem Barren mehr widmen. Naile Tam und Reese Dinter hatten sich vorgenommen, den Yurchenko zu vertiefen und Nina Wormuth und Melissa Friesen haben sich mit dem Balken intensiver beschäftigt.

Turnen, Theater, Fernsehen und mehr

Was aber mit an erster Stelle stand, waren die neuen Bodenübungen. Lia Fludimov ist weit über Russlands Grenzen raus bekannt für ihre hochwertigen und anspruchsvollen Choreografien auf der Bodenfläche. Schon Wochen im Voraus wurden ihr Videos der alten Bodenküren geschickt, damit sie sich ein Bild von jedem einzelnen Mädchen machen konnte. Einige Turnerinnen waren ihr bereits bekannt. Ihre wunderschönen Bodenübungen zeichnen sich dafür aus, dass Lia die einzelnen Charaktere und Persönlichkeiten perfekt in Harmonie mit der Musik und den graziösen, mal weichen, mal spritzigen Bewegungen, Drehungen und Sprüngen bringt. „Auf die neuen Bodenübungen haben wir uns ganz besonders gefreut“, sagten alle Turnerinnen begeistert. Um diese auch in Präzision zu erlernen, wurde in dieser Woche auch neben dem Geräteturnen jeden Tag intensiv Ballettunterricht erteilt. Lia hatte vier ihrer besten Turnerinnen mit im Unterricht, an denen sich die Bündner Mädchen gut orientieren und sich gegenseitig helfen konnten. Neben dem anspruchsvollen straffen Trainingstagen gab es auch ein schönes Rahmenprogramm mit einer Stadtrundfahrt, einem Ballettabend im Theater und Shopping. Die Gastgeber haben sich rührend um den Besuch aus Deutschland gekümmert. In der hauseigenen Kantine wurden die Gäste lecker mit russischem Essen bekocht. Selbst zu den Außenaktivitäten stand immer ein Bus bereit. Zum krönenden Abschluss des Trainingslagers war das russische Fernsehen da, um dem Besuch aus Deutschland und der hiesigen Turnschule durch einen Fernsehbericht ihren Respekt zu zollen.

Es war eine erfolgreiche und lehrreiche Woche in Rostow am Don. „Die Mädchen haben hart gearbeitet und viel gelernt. Und das alles mit viel Freude, Spaß und Fleiß“, meint Marion Bohlmeier stolz, „Wir sind gut vorbereitet für die kommenden Wettkämpfe.“ Die nächste Einladung nach Rostow ist beim Abschied bereits ausgesprochen worden. „Wir kommen sehr gern wieder!“ sagte die Cheftrainerin und ihre sechs Schützlinge nickten bestätigend.

(Text/Foto: Simone Tam)

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