Am 21. November 2025 wurde WTB-Präsident Manfred Hagedorn im Dortmunder Rathaus das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Mit dem Bundesverdienstkreuz wird Hagedorns wirksam gewordene Lebenseinstellung gewürdigt, die von der tiefen Überzeugung getragen wird, dass Sport und Bildung die Schlüssel zu einer besseren Zukunft sind, für jedes Kind und jeden von uns. Die westfälischen Turnerinnen und Turner gratulieren Manfred ganz herzlich zu dieser besonderen Auszeichnung.
Es gibt Persönlichkeiten, die nicht als erstes fragen: „Was bekomme ich dafür?“, sondern die machen. Die von der Tat erfüllt sind. Die zeigen, was möglich ist, wenn Menschen anpacken und ohne großes Aufhebens wirken. Dreien davon wurde am Freitag, 21.11.2025, im Dortmunder Rathaus das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Einer der drei heißt Manfred Hagedorn.
Das Wirken des WTB-Präsidenten auszuführen könnte Seiten füllen; nicht von ungefähr war die Laudatio des Dortmunder Oberbürgermeisters Kalouti daher entsprechend umfänglich.
Überraschend dagegen: Die drei Ordensträger waren sich wohlbekannt, hatten doch ihre Töchter alle einmal im Leistungszentrum trainiert: Nina Englich, Tochter des Vizepräsidenten des deutschen Ringerbundes Detlef Englich, turnte sich 1990 in die Listen der Deutschen Jugendmeisterschaften. Und Julia Lemke, Sprössling des leitenden Notarztes des Dortmunder Rettungsdienstes Dr. Hans Lemke, gehörte ebenfalls zur Trainingsgruppe.
Ja, Turnen verbindet! – Und so stellte sich neben der glanzvollen würdigen Note der Ehrung auch etwas angenehm Familiäres ein. Erinnerungen über gemeinsame Fahrten nach Novi Sad und Brixen machten die Runde, Anekdötchen reihten sich aneinander, gemeinsame Bekannte wurden begrüßt. Ein herzliches Miteinander verlieh der Feierstunde Raum, ohne die Würdenträger aus dem Blick zu verlieren.
Manfred Hagedorn gebührt der Verdienst, nicht nur als Trainer und Organisator von Vereins- bis Landes- und stellenweise Bundesebene gewirkt zu haben, sondern auch als Visionär mutige Wege gegangen zu sein – immer mit dem Ziel, Chancen zu schaffen und den Zugang zu Sport und Bildung für alle zu ermöglichen. Schon früh erkannte er, dass es mehr braucht als nur ein gutes Training, mehr als nur die Förderung der sichtbaren Talente. Er setzte sich zumeist still, aber leidenschaftlich ein für die Idee, dass Sport ein Werkzeug ist, Menschen miteinander zu verbinden, Hemmnisse abzubauen und ein Fundament zu legen für eine freie Entfaltung und eine fröhlichere, vielleicht sogar gerechtere Gesellschaft.
Wo sein Engagement sichtbar wird? Der Bewegungskindergarten Wirbelwind, das Kinder-Technologie-Zentrum Kitzdo, unzählige weitere Projekte und Ideen tragen seine Handschrift. Und immer sind es die kleinen Menschen, denen er sich zuwendet, deren Weg er ebnen will, Bewegung, Freude, Begeisterung und persönliche Entfaltung säen will.
Doch ohne seine Begeisterungsfähigkeit ginge die Saat möglicherweise gar nicht auf: Um Ideen in die Tat umzusetzen, muss man Menschen begeistern, braucht man Mitstreiter auf nicht immer geradlinigen Wegen bei unkonventionellen, manchmal sogar riskanten Ideen, die das Besondere schaffen. Mit Mut, Weitsicht, aber auch durch seine unerschütterliche Überzeugung schaffte Manfred Hagedorn sich ein Netzwerk, das hilft, den Weg zum Erfolg zu bahnen. – und das hält, weil es ein gemeinsam geknüpftes ist. Das Bildungsnetzwerk „Schul.inn.do“, ein Verein zur Förderung innovativer Schulentwicklung in Dortmund geht auf seine Initiative zurück; Kinder aller Couleur sollen teilhaben am Zweiklang von Bildung und Bewegung. Hagedorns Engagement in Schulinndo schafft den Brückenschlag zwischen sportlicher und geistiger Förderung, emotionaler und sozialer Entwicklung.
Mit dem Bundesverdienstkreuz wird Hagedorns wirksam gewordene Lebenseinstellung gewürdigt, die von der tiefen Überzeugung getragen wird, dass Sport und Bildung die Schlüssel zu einer besseren Zukunft sind, für jedes Kind und jeden von uns. Für wie viele von uns hat er die Welt ein bisschen besser gemacht? Innehalten, feiern, sich feiern lassen, das erlaubt er sich dennoch kaum: Nach dem Festakt ging’s gleich weiter nach Frankfurt zum Deutschen Turntag des DTB.
(Bericht: Kirsten Braun; Fotos: Rainer Kuhlmann)






